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Kleinere und umfangreiche Arbeiten über die Meßfeier sind zahlreich. Dennoch gibt es hier und da Überraschendes. Friedemann Mossler legt solch ein - leider recht teures - Büchlein vor. Auf wenigen Seiten wird "Die Überschaubarkeit der Meßfeier" behandelt. Der Autor weist zu Recht darauf hin, daß die liturgischen Bücher und entsprechende Kommentare zwar mit Sorgfalt die rechte Durchführung der Einzelteile erläutern und theologische Vertiefung bieten, daß dagegen der wechselseitige Zusammenhang, die Dramaturgie des Gesamtverlaufes eher unterbewertet blieb. Mit Behutsamkeit und zugleich praktisch werden Hilfen benannt, um durch Abwechslung, Steigerung, Beachtung von Rangordnung den zeitlichen Ablauf einer Meßfeier so zu gliedern, daß das Ereignis als Ganzes überschaubar und deutlich erlebbar wird. Priester, Kirchenmusiker, Mitglieder im Liturgieausschuß, die in der Meßfeier, auch in der wohlüberlegten und geplanten, zu Hause sind, könnten von diesem Gesichtspunkt der Überschaubarkeit manche Anregung gewinnen. (Christ in der Gegenwart) Der Autor ist ein profunder Kenner des »klassischen« liturgischen
Gesangs. Daher kann er Linien aufweisen, die ein "Laie" kaum bemerkt, und
so die hl. Messe als ein Ganzes sehen, wenn er etwa Themen des Evangeliums
auch in den Gesängen der Gabenbereitung und der Kommunion entdeckt.
Mossler ist aber Realist genug, um sich nicht in ein "kulturliturgisches"
Schwärmen oder gar Fordern zu versteigen. Er weiß, daß
"diese funktionsgerechte Formenvielfalt der gregorianischen Gesänge
in heutigen Meßfeiern nicht immer erreichbar sein wird", aber er
hat dennoch den Mut, werbend dafür einzutreten. In diesem Zusammenhang
erkennt man zwischen den Zeiten deutlich, daß dieses Werben nicht
aus einer Vergangenheitsverklärung entspringt, sondern aus einer großen
Liebe zum Reichtum der heutigen Liturgie und der ihr innewohnenden Spiritualität.
Daß der Autor an einigen Stellen etwas schulmeisterlich auftritt
inmitten eines ansonsten hohen inhaltlichen und sprachlichen Niveaus, kann
man ihm bei seinem Beruf und seiner Sorge um eine würdige Feier der
Eucharistie nicht verdenken.
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