Exegese in mittelalterlicher Predigt und Dichtung" |
Nach der Arbeit von H. Hoefer (1973) ist dies die zweite altgermanistische Marburger Dissertation, die eine Eingrenzung des Typologie-Begriffs empfiehlt. Jentzmik geht von dem theologischen Befund aus und konfrontiert diesen mit Befunden, die eingehende Untersuchungen zu den Predigten des Priesters Konrad (2. Hälfte des 12. Jahrhunderts) und zur etwa gleichzeitigen Kaiserchronik erbringen. Er findet weder im bibelnahen Bereich der Predigt noch im außerbiblischen, aber heilsgeschichtlich orientierten Bereich der Kaiserchronik typologische Gestaltung. Dementsprechend wendet er sich gegen alle Versuche, Typologie als Denkform im halb- und außerbiblischen Bereich nachzuweisen. Vielmehr schlägt er vor, in solchen Fällen von Exemplarik zu reden. Die Darlegungen entbehren nicht der Überzeugungskraft. An der Arbeit, die ein umfangreicher, interessanter Forschungsbericht über literaturwissenschaftliche Stellungnahme und theologische Stimmen einleitet, wird so leicht kein Weg vorbeiführen. (Bibliographie zur Symbolik, Ikonographie und Mythologie, Internationales Referateorgan, 8/1975) |
Jentzmik's analysis of structural elements and conditions of contents in understanding biblical typology shows the gradation of type and antitype and the matchless fulfilment in Jesus Christ as an "heilsgeschichtlich" unalterable principle of typology. This clearly shows that the possibility of transferring the typological system on non- biblical issues has to be denied. Jentzmik's main proof is the 'Predigtbuch des Priesters Konrad', where
no transformation of that kind can be found; in this 'Predigtbuch' all
typologies are only of biblical nature and traditional: Adam, Isaac, Passover,
Moses, Gideon, Salomo and John the Baptist are prefigurations of Jesus
Christ. Trying to define and mark off typology from other hermeneutic categories
not only by criteria of contents, but also by terminology does not and
cannot bring up anything new, because 'bezeichenen', 'sin' etc and their
Latin equivalents are used without any differentiation for typological
and allegoric issues.
(Translation: Wolfram Jung)
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